Ein Tag danach – Was ist mir persönlich hängengeblieben?
Unglaublich viel Dankbarkeit!
Dankbar, dass wir Schmerz, Hilflosigkeit, Ohnmachtsgefühle angesichts für uns unfassbaren Leides gemeinsam vor einen GOTT bringen dürfen, der in aller Unbegreiflichkeit – über alle Maßen barmherzig ist. Im gekreuzigten Christus den “ Mann der Schmerzen “ zu erkennen, der mit ALLER Qual, mit Verfolgung, mit ALLEN Abgründen menschlichen Lebens vertraut ist und sie durchlitten sowie überwunden hat.
Dankbar für unsre Freiheit, die wir hier haben. Unsere Begrenzungen werden Im Licht der Situation unserer Geschwister verschwindend klein! Ich durfte in die Gesichter und Augen meiner Geschwister in der Gemeinde sehen – und nur ein “ Mundschutz“ trennte. Es ist so ein Geschenk zusammen kommen zu dürfen.
Dankbar auch für alle Mitwirkenden am Gottesdienst. Durch die eigene Vorbereitung näher mitzubekommen, wieviel Einsatz und Mühe da hineingegeben wird. Die Technik – bei OpenDoors Gottesdiensten besonders gefordert – das Dekoteam, unsere Lobpreiser … Dankbar zu spüren, wir dürfen EIN Leib sein und einander zuspielen und ergänzen.
Es ging um ALGERIEN und NIGERIA. Ich will mal nicht in meinen Unterlagen schauen, was ist mir davon haften geblieben?
Ein algerischer Geistlicher, der trotz allem Druck irgendwie eine fröhliche und zuversichtliche Ausstrahlung hatte. Viele Kirchen, die geschlossen wurden oder nur unter hohen Auflagen offen sein können. Die Freude der zum Glauben gekommenen Berber, dass JESUS ihre Sprache spricht! Das Gott alle Sprachen kennt! Welch ein Anliegen es ist, dass die zum Glauben gekommenen Algerier auch eine gute Unterweisung bekommen, um als Christen in einem sehr feindlichen Umfeld bestehen zu können.
Und dann NIGERIA – ein bisschen mein “ Herzensland „. Wo es mein Anliegen ist, dass wir es über den Gebetstag hinaus als Gemeinde begleiten. Als ich gestern Abend schlafen ging – dachte ich, welche Gnade es ist, dass ich mich ohne Angst hinlegen darf. Unsere Geschwister dort übernachten in manchen Zeiten außerhalb ihrer Hütten – aus Angst vor brutalen Überfällen. Viele werden entführt, vergewaltigt, zwangsverheiratet, ermordet. Da gibt es viele Kinderaugen, die Dinge gesehen haben, die uns verstummen ließen. Und dann DENNOCH – in dem Film zu Nigeria, ist da Deborah, die nach ihrem vierjährigen Martyrium bei den Kämpfern von Boko Haram ihren durch Vergewaltigung gezeugten Sohn liebt. Die nach ihrer Rückkehr auch noch die Ablehnung der Dorfbewohner ertragen muss. Aber nach der Zeit im Traumazentrum von OpenDoors vergeben kann – und so glücklich ist, dass GOTT sie liebt! Welch ein Lichtstrahl und Triumph von Gottes Liebe auch in unsere Herzen hinein!
Lasst uns weiter mit unseren verfolgten Geschwistern verbunden sein. Jeder von uns so, wie er kann. GOTT überfordert niemanden. Aber lasst uns in unseren Herzen immer offen sein für sie!
